I. und II. Wiener Hochquellenleitung
Das große Bevölkerungswachstum und die immer schlechter werdenden hygienischen Bedingungen in Wien in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts machten die Versorgung der Stadt mit frischem Trinkwasser erforderlich. Im Rax-Schneeberggebiet fand man die geeigneten Quellen. Nach vierjähriger Bauzeit wurde im Oktober 1873 die I. Wiener Hochquellenleitung eröffnet. Über Stollen und Aquädukte bringt sie über 95 km das Trinkwasser im freien Gefälle zum Wasserbehälter am Rosenhügel nach Wien. Zum Ausbau der Kapazität wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts die II. Wiener Hochquellenleitung errichtet, die Trinkwasser aus dem Hochschwabgebiet über 183 km – ebenfalls im freien Gefälle – nach Wien bringt. Die zweite Hochquellenleitung wurde 1910 eröffnet. Die beiden Hochquellenleitungen decken bis heute den durchschnittlichen Tagesverbrauch der Stadt Wien. Verbrauchsspitzen werden über die Wasserwerke in der Lobau und Moosbrunn sowie durch kleinere Wasserspender abgedeckt.